Beschreibung
Sprache: Deutsch
Prosa
Op der Lay 102
1988, 108 Seiten, Paperback
ISBN 978-2-87967-001-0
Rolph Ketter sagt zu diesem Buch:
Dem Leser sei der rote Faden, der diese nur scheinbar losen Texte miteinander verknüpft, sofort in die Hand gegeben: es ist das zähe, lebenslange Band, das Anfang und Ende eint; die zu Unrecht als glücklich gepriesene Kindheit führt auch im zunehmenden Alter zu keinen beruhigenden Gewissheiten. Es ist die tägliche Auseinandersetzung mit Ungerechtigkeit, Gewalt, vor allem den schwer durchschaubaren Verführungsstragien, die unsere jetzige Gesellschaft prägen. Dem zynischen Optimismus, dem gewisse Industrienationen immer offensichtlicher huldigen, wird die Klage über die rasch um sich greifende geistige Verrohung entgegengehalten. Es ist der Alltag eines Schreibenden, der hier, mit seinen Leeren, Unzulänglichkeiten, Übertreibungen zum Ausdruck kommt. Der Eindruck, «dass wir zum Unglücksein geboren sind» (Andrej Tarkowski), verstärkt sich beim Anblick des sterbenden Vaters. Am Ende stehen nur noch die Bilder des Hieronymus Bosch, die in ihrer radikalen Gegensätzlichkeit und Schönheit nichts als die Wirklichkeit schildern.
Von Rolph Ketter ist bei Op der Lay ebenfalls der preisgekrönte Roman Niemannsland erschienen.
Pressestimmen:
Den «Brief an meine Tochter» habe ich vier- oder fünfmal gelesen, und werde ihn noch oft lesen. Dabei habe ich mich gefragt: «Was kann Prosa noch mehr leisten?» Dieser Text stimmt traurig. Tief traurig. Aber die Menschlichkeit, die die Trauer trägt, macht zugleich auch glücklich. Genauso glücklich wie die perlmuttergraue, in einem Hauch von Rosa irisierende Sprache in ihrer gesammelten Stille und ihrer beredten Verschwiegenheit. Luxemburger Wort
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